Hermann Fritz Block
"Wir pflanzen eine Laube"
Bauen mit lebenden Gehölzen
Die Nutzung der Pflanze erfährt eine neue Dimension.
Mit der Verwendung von Gehölzen zu Sitzmöbeln, bewohnbaren Lauben und schließlich nach Jahren sogar zu Häusern, treten wir in eine neue Epoche ein.
Gemeint ist nicht das bekannte Stecken von kurzlebigen Weidenruten, sondern die Verwendung langlebiger heimischer, stammbildender Großgehölze zu Skulpturen in Form von Lauben und gebrauchsfähigen Sitzgelegenheiten aller Art.
Der Baum, Symbol für das Leben, muss nicht erst gefällt und zersägt werden, sondern er darf lebendig bleiben, wie seine zeitweiligen Bewohner auch.
Im Kreislehrgarten des Landkreises Unterallgäu sind im öffentlich zugänglichen Gelände als anschauliche Beispiele mehrere Objekte aus verschiedenen Gehölz-arten angepflanzt worden.
Der Initiator, Pflanzer und Flechtwerker dieser Objekte Hermann Fritz Block beschäftigt sich seit 30 Jahren mit dieser Idee. Seine Erfahrungen hat er in einem Buch niedergeschrieben. Es soll eine Anregung zum Selbermachen sein.
Die Idee ist nicht neu, schon 1919 hat Arthur Wiechula seine umfangreichen Vorstellungen über die Verwendung von lebenden Gehölzen zur Errichtung von Bauwerken entwickelt und 1926 in einem Buch publiziert. Verwirklicht werden konnten sie bisher noch nicht. Die Zeit war wohl noch nicht reif. Aber: „Da ist nichts so machtvoll, wie eine Idee dessen Zeit gekommen ist“.
Die Praxis zeigt, dass es geht. Ja, es ist möglich aus lebenden Gehölzen nutzbare Räume wachsen zu lassen. Und nicht nur das!
Möglichkeiten. Durch das Verwachsen der Gehölze, ähnlich wie bei Veredlungen, können auch Möbelstücke wie Stühle, Tische, Bänke, und Skulpturen aller Art aus lebenden Gehölzen geschaffen werden. Vor allem aber Lauben, Laubengänge, Sommerhäuser und dergleichen lassen sich von jedermann leicht verwirklichen.
Die ökologische Dimension ist beachtlich. Umweltfreundlicher kann kein Bauwerk entstehen.
Diese Bauweise bietet folgende Vorteile:
° Statt Energieverbrauch, Energiegewinnung u.a. durch das Entstehen von Holz.
° Die Energiebilanz ist positiv.
° Es werden keine Ressourcen verbraucht.
° CO2 wird in Sauerstoff umgewandelt.
° Der Wasserhaushalt wird reguliert.
° Dadurch positive Auswirkungen auf das Kleinklima
° benötigt langfristig keinerlei chemische Anstriche oder ähnliches.
Vielfach nutzbar: Sicht- und Windschutz, Schattenspender, Unterstand, Laube, Haus, aber auch Stuhl, Bank und Ähnliches
Feinfühlige Menschen verspüren von den Pflanzen eine, von Gehölzart zu Gehölzart unterschiedliche, aber immer positive Kraft ausgehen